Archiv und Museum. Sichtbares und unsichtbares Wissen
Archiv und Museum. Sichtbares und unsichtbares Wissen.
Vortrag am 7. Februar 2017 im Inst. für Kulturwissenschaft der HU, Seminar von Prof. Britta Lange
WiSe 2016, Vorlesung für BA/MA, 2 SWS, Dienstags, 12-14 Uhr
Museum und Archiv.
Sichtbares und unsichtbares Wissen
Museen prägen die Stadtlandschaft von Berlin. Sie sind nicht nur selbst als oft besondere Architekturen sichtbar, sondern ihre Aufgabe besteht darin, in ihrem Inneren Gegenstände und Medien, Verhältnisse und Gedanken sichtbar zu machen. Viele Museen schöpfen für ihre Dauer- und Wechselausstellungen aus einem meist zum größten Teil unsichtbaren Fundus an Objekten. Der Fokus der Vorlesung jedoch liegt nicht auf den Lagerräumen und Depots, sondern auf den Schriftgut- und Medienarchiven, die viele Museen besitzen, die jedoch nicht an allen Institutionen eigenes verwaltet, geordnet, bearbeitet und beforscht werden. Diese Museumsarchive beherbergen Schriftverkehr, Rechnungen, Verträge, Zeichnungen, Fotografien, zum Teil auch Filme und Audioobjekte, Entwürfe von Ausstellungsarchitekturen und Publikationen zu einzelnen Objekten, Sammlungen und Präsentationen, die für die Geschichte, das Verständnis und die Erforschung der sichtbaren Objekte konstitutiv sind, meist jedoch selbst (im öffentlichen Teil des Museums) unsichtbar bleiben. Die Vorlesung möchte der Spannung zwischen den sichtbaren Objekten und den unsichtbaren Dokumenten, zwischen sichtbaren und unsichtbarem Wissen anhand von ausgewählten Beispielen nachgehen und einerseits theoretische Position zum Wissen verhandeln, andererseits Beispiele wie das Museum für Naturkunde, das Ethnologische Museum, die Berliner Gipsformerei und das Brecht-Haus daraufhin befragen.