Mori-Ôgai-Gedenkstätte Berlin / ベルリン森鷗外記念館・ベアーテ・ヴォンデ

Ausstellung über Polizeihauptmann Höhn in Frankfurt/Oder eröffnet


Am 22. Februar wurde die 2017 für die Mori-Ôgai-Gedenkstätte konzipierte Wanderausstellung in der Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ eröffnet.

Collegienstr. 10
15230 Frankfurt (Oder)
gedenkstaette@museum-viadrina.de

Sie wird dort, an ihrer wohl letzten Station, bis zum 4. Juli zu sehen sein.
Öffnungszeit: Dienstags + Donnerstags von 10-17 Uhr (oder telef. Absprache)

2024-02-22 Ausstellungseröffnung Wilhelm Höhn

Mithilfe einer Powerpoint-Präsentation ging ich auf verschiedenste Aspekte ein, welche nicht Gegenstand der Tafeln und Vitrinen sind, vor allem auf den geistigen Zugewinn und die inderdisziplinären Kooperationen, die fortlaufende Recherche in den vergangenen sechs Jahren und die Pläne für die Weiterführung des Themas.

hoehn-karte

Es macht einen Unterschied, ob man diese Ausstellung in einer Gedenkstätte für den Japaner Mori Ôgai zeigt, in welcher die Dauerausstellung quasi den historischen Hintergrund für die Sonderausstellung lieferte, oder in einem noch zu restaurierenden Schloß (Hohenschönhausen), einer Kirche (Altranft) oder nun eben im wohl ältesten Gefängnis Preußens, das bereits zur Kaiserzeit existierte (damals eines der frühen modernen Gefängnisse, was weniger bekannt ist – die Medien berichteten gerade mehr über das Eastern State Penitentiary), später von den Nazis und bis 1990 von der Stasi genutzt wurde. Dort, wo jetzt die Frottage von Höhns Gedenkstein auf dem Mimeguri-Schrein in Tokio hängt, befand sich früher eine Guillotine, auf der in der Nachkriegszeit (1950) noch Mitglieder der Berliner Gladow-Bande geköpft wurden.
Schon wenn man den Ort betritt und rechterhand die Gefängniszellen sieht, wirkt er beklemmend. Die Enge, die Gitter und schweren Riegel lassen den Besucher unmittelbar spüren, wie weit sich je nach politischer Lage polizeilicher Einsatz erstrecken kann.
Die Koinzidenz ist ein guter Ausgangspunkt, weiter in Höhns Wirken zum Thema Gefängnis einzutauchen und herauszufinden, ob er mit Keigo Kiyoura auch in seiner quasi Heimatstadt Frankfurt/Oder war und in eben jenem Gefängnis?

Mein herzlicher Dank gilt neben allen, die zum Zustandekommen der Ausstellung beigetragen haben, in Frankfurt speziell Dr. Konrad Tschäpe von der Gedenk- und Dokumentationsstätte für die gute Zusammenarbeit, wie auch an Frau Elke Bohn sowie dem Technischen Team des Kulturbetriebs Frankfurt/Oder für die Unterstützung. Weiterhin dem Historischen Verein zu Frankfurt/Oder e.V. und Dr. Tim Müller für die Initiative und Vermittlung, die Ausstellung in Frankfurt/Oder zu zeigen, und der Grafikerin Frau Yoko Hata für die Bearbeitung des Posters und der Werbeflyer.


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