Höhn-Ausstellung ab Januar 2025 in Wriezen/Oderbruch
Die Stadt Wriezen im Oderbruch ehrt seit vielen Jahren das Andenken an den japanischen Arzt Koyenuma Nobutsugu, der in den letzten Tagen des II. Weltkrieges mit Flüchtlingen von Berlin nach Wriezen gelangte und hier Typhuskranke behandelte – bis er sich selbst ansteckte und starb. Der japanische Künstler Tatsuhiko Yôkô, der in einem nahegelegenen einstigen LPG-Gebäude in Metzdorf ein Atelier für die Sommermonate eingerichtet hatte, initiierte einen Gedenk-Grabstein für Koyenuma, der heute im Auftrag des Rathauses gepflegt wird. Mit Koyenumas Heimatstadt Hachijôji verbindet Wriezen eine lebendige Städtepartnerschaft. Ich gehe davon aus, dass Wriezen der einzige Ort Deutschlands ist, der eine Straße nach einem Japaner benannt hat.
Insofern besteht ein Interesse, der eigenen Bevölkerung sowie japanischen Gästen im Kontext der deutsch-japanischen Beziehungen auch Leben und Wirken des Polizeihauptmanns Friedrich Wilhelm Höhn vorzustellen, der ebenfalls aus dem Oderbruch, aus Güstebiese-Loose stammte.
Ich habe die Ausstellung am 18. November im Rathaus von Wriezen übergeben, wo sie dann ab 2025 für etwa ein halbes Jahr zu sehen sein wird. Anschließend wird sie im Archiv der Polizeihistorischen Sammlung Berlin-Tempelhof verwahrt, wo sich auch das Originalmaterial befindet, auf dem die Ausstellung in großen Teilen fußt – dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit Dr. Jens Dobler, der am 1. November 2024 auf dem Matthäi-Friedhof in Kreuzberg beigesetzt wurde.