Neue Dauerausstellung „Zwischen den Kulturen – Mori Ôgai 1862-1922“ eröffnet!
Es ist vollbracht! Die von mir kuratierte und mit eigenem Material bestückte neue Dauerausstellung ist eröffnet (Es ist die zweite, die erste stammte auch von mir und hing 27 Jahre!)
Jahrelange Vorbereitung und ein halbes Jahr intensiver Arbeit Tag und Nacht haben sich gelohnt. Die Mori-Ôgai-Gedenkstätte steigt besser beleuchtet in neuem Ambiente mit einer vom Gestalterteam Studio IN (Cristina Navarro, Carla Isern, Gema Aparicio und Anja Böhlke) entworfenen neuen Dauerausstellung wie Phönix aus der Asche. (Die Idee zu dieser geglückten Zusammenarbeit entstand übrigens kurz vor Weihnachten 2014 in einer Tapas-Bar in Madrid, beim Stop over nach Peru)
Die Aufenthaltsdauer der einzelnen Gäste in der Gedenkstätte hat sich verdreifacht, die Resonanz durchgehend sehr positiv. Das Konzept überzeugend, anregend, aufrüttelnd. Die Gestaltung der interkulturellen Zeitreise in einer einstigen Gründerzeit-Altbauwohnung mit japanischem Flair sowie die einer HP ähnelnde verlinkte Struktur: a) allg. Text an der Wand, b) konkrete Fakten, c) Vertiefungsebene mit Klappen auf einer Berlin-Karte bzw. abnehmbaren zweisprachigen Zusatztäfelchen laden Besucher zum Entdecken des jeweils Anderen ein und bieten allgemein Interessierten ein anderes als das gängige Ôgai-Bild sowie Experten einige bislang unbekannte Fundstücke.
Noch bin ich mit Dankschreiben für Spenden und Material beschäftigt bzw. mit Pressearbeit. Von Ruhe keine Spur. Zur Stimme der Kuratorin, zum inhaltlichen Konzept, den Unterstützern, Mitarbeitern u.a. demnächst mehr.
An dieser Stelle erst einmal einige Streiflichter von der Eröffnung der Ausstellung am 23. März 2017 durch die Präsidentin der Humboldt-Universität Prof. Sabine Kunst und von der engagierten Unterstützung des Projektes durch die Pressestelle der Universität auf der HP sowie in der Zeitung HUMBOLDT nebst ersten Presseberichten unmittelbar nach der Eröffnung in Japan.
Was bleibt ist die unzureichende personelle und finanzielle Ausstattung der MOG. Mehr Vorleistung geht nicht.
Fotos. Patricia Escriche
Doitsu News Digest Nr. 1048 vom 21. April 2017, S. 16 (Nakamura Masato)
Erster Gast am 20.März war Prof. Mariko Ogawa.
Gästebucheinträge vom 20. März 2017
Für den Inhalt der Ausstellung trifft das selbstverständlich auch zu, aber ich bin wirklich begeistert von der Art, wie die Ausstellung präsentiert wird, also wie sie gestaltet wurde. Ohne den großen Mut und Abenteuergeist sich auf einen Prozess von Versuch und Irrtum (Trial and Error) einzulassen, schafft man so eine Ausstellungsgestaltung mit auf Holzrahmen gezogenem japanischem Washi-Papier nicht. Die Schönheit des rohen Holzes, des Washi-Papiers, und die Klarheit und Reinheit im Ganzen schafft ein angenehm leichtes Raumgefühl. Man könnte endlos geschickt gelöste, gelungen Details aufzählen. Gerade in der heutigen Zeit, wo es bei der Erneuerung von Dauerausstellungen gängige Praxis ist, dass man an Computer und Medien verwiesen wird, ist die neue DA der MOG ein besonderer Erfolg. Ich wünsche und hoffe, dass diese Gedenkstätte bis in eine ferne Zukunft viele Menschen finden wird, die sie lieben und schätzen.
Prof. Mariko Ogawa (Mie-Universität)
Ein anderer jap. Gast: Hier (in dieser Gedenkstätte) in Deutschland habe ich begriffen, wie wunderbar Japan ist!
Mori Ôgai Kinenkai Tsûshin Nr. 198 (Frühling), S. 7