Ehrung 旭日双光章
Am 3. November erreichte mich mitten im herbstlichen Heimaturlaub in Guben die folgende Nachricht:
Sehr geehrte Frau Wonde,
es freut mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass die japanische Regierung heute (am 3.11.) entschieden hat, Sie für Ihre Verdienste um die Vorstellung der japanischen Kultur in Deutschland und die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Japan und Deutschland mit einem Orden (Orden der Aufgehenden Sonne, goldene und silberne Strahlen 旭日双光章) auszuzeichnen.
Bitte finden Sie dazu im Anhang den Glückwunsch von Außenminister MOTEGI Toshimitsu.
Mit freundlichen Grüßen
FUJITA Shinya
Gesandter
Leiter der Abteilung für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit
Botschaft von Japan
Ich habe mich über diesen nachträglichen Ritterschlag sehr gefreut, vor allem weil der Name des Ordens sehr gut zu mir passt, ein Bild, wie ein Morgenmantra. Und ich fand es schön, gerade an diesem Tag in meiner alten Heimat Guben zu sein, wo alles angefangen hat. Ich habe mich an die Bahnschranke auf meinem einstigen Schulweg gestellt und mich erinnert, wie die vorbeifahrenden Züge mein Fernweh mit sich nahmen. Nun schließt sich der Kreis. Jetzt ist mir wichtig, eine neue Heimat in mir zu finden, anzukommen.
Soweit ich es noch nicht persönlich getan habe, möchte ich an dieser Stelle allen danken, die mich bei der Entfaltung meines Potentials und in schwierigen Zeiten unterstützt haben. Ich werde den Sonnen-Orden stellvertretend für alle annehmen, die selten im Rampenlicht stehen, während sie sich unermüdlich, kreativ und mit Herzblut engagieren für ein vertieftes Verständnis des jeweils anderen Landes in den vielfältigen Spiegelungen von Selbstbild und Fremdbild.
Am 3. November war auch von anderen Ritterschlägen die Rede. Ich hatte mir schon vor der Ehrung für diesen Abend einige Gedichtbände von Thomas Brasch herausgesucht, dessen Tod sich am selben Tag zum 20. Mal jährte. Da eine solche Ehrung ein Endpunkt ist, möchte ich Brasch hier zu Wort kommen lassen mit einem meiner Lieblingsgedichte:
Schliess die Tür und begreife,
daß niemand etwas fehlt,
wenn du fehlst, begreife,
daß du der einzige bist, der ohne Pause
über dich nachdenkt,
daß du die Tür schließen kannst
ohne viel Aufhebens und ohne Angst,
es könnte dich einer beobachten.
Dich beobachtet keiner.
Du fehlst keinem.
Wenn du das begriffen hast,
kannst du die Tür schließen hinter dir.
Oft bist du der, den ich liebe
oft bist du der, den ich hasse
viel seltener jedoch.
Auch der bist du, vor dem ich mich fürchte.
Du bist der, der mich schlägt
du bist der, der mich streichelt
du bist der, der mir sagt, wer ich bin
du bist der, der mir sagt, was ich kann.
Du bist der, der schreit
und du bist der, der flüstert.
Alles bist du.
Aber nie wirst du der sein,
der immer hier bleibt.
Thomas Brasch
Ordensverleihung an ausländische Staatsangehörige Herbst 2021
令和3年(2021年)秋の外国人叙勲 _ 在ドイツ日本国大使館
Glückwunsch von Narisawa Hironobu, Bürgermeister Bunkyo-ku,Tokyo vom 2.11.2021
Glückwunsch von Kenji Kitahashi(北橋健治, Bürgermeister von Kitakyushu 3.12.21
Liebe Beate,
es ist unsere riesig grosse Ehre und Freude, dass unsere deutsche Oma mit dem japanischen Orden ausgezeichnet ist!!! Tausende Küsse
Toshiko, Zen, Yoko, Kei, Yo, Moe, Kan