Mori-Ôgai-Gedenkstätte Berlin / ベルリン森鷗外記念館・ベアーテ・ヴォンデ

In memoriam OGATA Sadako

Am 22. Oktober 2019 verstarb in ihrer Geburtsstadt im Alter von 91 Jahren Sadako OGATA (jap. 緒方 貞子 Ogata Sadako; * 16. September 1927 in Tokio).
Von 1892 bis 1885 war sie als japanische Vertreterin der UN-Menschenrechtskommission und von 1991 bis 2000 als Hochkommissarin für Flüchtlinge der UNO tätig.

In dem einen Jahr zwischen Maueröffnung und Deutscher Einheit hatten wir Frau Ogata 1990 zu einem Vortrag in die MOG eingeladen – damals war sie kurzzeitig als unabhängige Expertin der UN-Menschenrechtskommission in Myanmar tätig. (Näheres dazu muss ich hervorkramen, wenn ich über meine erlebte MOG-Geschichte schreibe).

Dass wir ein herzliches Verhältnis hatten, zeigte sich auch daran, dass sie etwa 20 Jahre später plötzlich vor der Tür stand. Sie war zu seiner Tagung in Berlin und hatte den Fahrer auf dem Weg nach Tegel angewiesen, vor der MOG anzuhalten. Sie wollte sich erkundigen, wie es uns inzwischen ergangen ist und war traurig zu hören, dass Prof. Berndt kurz nach ihrem Besuch verstorben war.

Mit ihr geht wieder ein Mensch aus dem einstigen Netzwerk der MOG. Ich denke dankbar an die Begegnungen mit dieser beeindruckenden, warmherzigen, offenen und klugen Frau.

Rest in peace!

Meine Kollegin von der MOG in Tokio, Frau Takahashi, hat früher ehrenamtlich als Kunsttherapeutin in einem Flüchtlingslager unter Frau Ogata gearbeitet für die Japan International Cooperation Agency. Sie hat an der Trauerfeier teilgenommen.


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