MOG und Berlin-Marathon
In Bezug auf so manche Großereignisse in Berlin müssen wir in der MOG keine Zeitung lesen oder Radio hören: wir erfahren alles Wichtige von unseren Gästen. Tagt irgendwo ein internationaler Kongress, dann häufen sich Besucher mit denselben Teilnahmeausweisen und Konferenztaschen.
Und auch der Berlin-Marathon bringt jedes Jahr neue Begegnungen. Vor etwa 6 Jahren lernte ich den Wiener Psychologen und Schüler von Viktor Frankl kennen, Dr. Harald MORI, der erfahren wollte, wer sich hinter seinem japanischen Namensvetter verbirgt.
In diesem Jahr, am 29.9.2015 lernte ich Herrn Mito und seine Gattin aus Kyoto in der MOG kennen.
Herr Mito ist 71 Jahre alt und der erste Japaner, der in den Jubiläums-Club des Berlin-Marathons aufgenommen wurde. Dazu muss man 10 Mal hintereinander mitgelaufen sein. Dieses Jahr war es sein 15. und wahrscheinlich letzter Lauf, denn langsam schmerzen ihm die Knie. Abgesehen von den selbstverursachten erschwerten Bedingungen: er läuft im Ninja-Kostüm.
Erst wollte er nur einmal mitmachen, dann die 5 erreichen, woraufhin er sich sagte: einmal noch, und bei 6 reizten ihn die 10… so ging es weiter bis 15. Mit dem Laufen hat er sich nach dem Ruhestand einen zweifachen Wunsch erfüllt: fit zu bleiben und Deutschland zu besuchen, ein langgehegter Traum, während der Berufstätigkeit undenkbar.
Nun hat er einen neuen Traum: seinen Enkel bei seinem ersten Berlin-Marathon zu begleiten. Deshalb trainiert er mit ihm und nimmt ihn zu kürzeren öffentlichen Läufen in Japan mit.